Auf den ersten Blick wirkt Bangkok zu laut, unkontrolliert und ungestüm. Doch schnell wird klar, dass das wilde Fahrwasser der Stadt stetig unterbrochen wird – durch ruhige Tempelanlagen und Parks, in denen entspanntes Untertauchen möglich ist.
Ruhe und Hektik, Tempel und Stahlbauten, Fernost und West – was zuerst unvereinbar erscheint, macht in Wahrheit den Reiz dieser pulsierenden Metropole aus.
Wer in Bangkok ankommt und der Stadt bei ihrem Treiben erst mal zusehen möchte, für den ist die Khao San Road genau das Richtige. Bars, Restaurants, Ladengeschäfte und Straßenhändler liegen eng beieinander auf dieser 400 Meter langen Straße. Erst ein kühles Bier zur Einstimmung - und dann auf ins Getümmel. Auch das Nachtleben spielt sich hauptsächlich auf dieser Straße ab – mit Live-Musik, großen Discos oder kleinen Kneipen.
Wichtig: Auf der und um die Khao San Road gibt es überall sogenannte „Fisch-Spas“,
in denen Kangal-Fische an Zehen und Fingern knabbern. Die Betreiber bewerben die reinigende Wirkung dieser Art Pediküre, und sie soll auch bei Akne oder Schuppenflechte Wunder wirken.
Leider birgt sie auch Gefahren mit sich: Die Fische können theoretisch Krankheiten übertragen, wenn infiziertes Blut - durch Wunden an
den Körpern vorheriger Besucher - ins Wasser gelangt ist.
Eine Touristin aus Australien verlor durch ein solches Fisch-Spa ihre Zehen, weil das Wasser mit Bakterien verseucht war und durch eine Wunde an ihrem Fuß in ihren Blutkreislauf eindrang. Auch HIV oder Hepatitis könnte übertragen werden. In einigen Teilen der USA und Kanada sind solche Pediküren deshalb verboten.
Der Große Palast aus dem Jahre 1785 zählt zu den prunkvollsten und eindrucksvollsten Tempeln Thailands. Er diente bis zur Mitte des 20.
Jahrhunderts den Königen von Siam als Residenz.
Ein Besuch des Großen Palastes ist ein Muss. Hier entsteht eine Flut an Eindrücken - die detailreiche Verzierungen, die Gesichtsausdrücke der Statuen, bunte
Dächer, deren Enden gebogen und gezackt sind wie Drachenschwänze.
Auch wenn der Palast völlig überfüllt ist, er gehört zu einem Bangkok-Besuch dazu.
Wichtig: In den Seitenstraßen versuchen Tuk-Tuk-Fahrer mit allen Mitteln, einen Besuch heraus zu zögern. Sie erzählen, der Tempel sei geschlossen, öffne erst später oder gar nicht. Es geht dabei
darum, Stadtrundfahrten an den Mann zu bringen.
Außerdem sollte man sich angemessen kleiden, wenn man nicht unbedingt im Hawaii-Hemd durch die Anlage spazieren will – denn so oder so ähnlich sieht die Kleidung aus, die man sich zwangsweise
leihen muss, wenn man mit nackten Schultern oder zu kurzen Röcken kommt.
Gegenüber von dem Großen Palast liegt der Saranrom Park. Früher war dieser Park der Palastgarten des daneben liegenden Saranrom Palastes. Er ist perfekt, um zwischen dem Trubel
ein bisschen herunterzukommen.
Der Park wurde von dem Briten Henry Alabaster gestaltet, der hier den Charme englischer Gärten aufleben ließ. In dieser Oase der Ruhe gibt es einen schönen Pavillon, einen goldenen Brunnen, einen
kleinen Teich und viel, viel Grün.
Fast glaubt man, wirklich in England gelandet zu sein. Die Rieseneidechsen, die durch das Gebüsch huschen, erinnern einen aber rechtzeitig, wo man tatsächlich ist.
Eine solche Verwechslung geschieht auf dem Golden Mount ganz sicher nicht. Der Blick von hier oben auf die Stadt mit ihren Wolkenkratzern und den fernöstlichen Tempeln, die wie schlafende Drachen dazwischen liegen, ist überwältigend. Schon allein der Weg auf den 318 Stufen hoch ist eindrucksvoll. Es geht vorbei an goldenen Figuren, die vor einem Wasserlauf platziert wurden. Danach Statuen von Geiern, die an eine Epidemie in Bangkok erinnern sollen, und schließlich eine Reihe von Glocken, die eingerahmt in einem schönen Gesteck aus Blumen hängen. Es ist fast ruhig dort oben – nur der Schlagen eines Gongs unterbricht das leise Schwatzen der Touristen, während eine leichte Brise um einen weht.
Der Wat Pho ist mindestens so schön wie der Große Palast, aber nicht so überfüllt. Er ist der älteste Palast Bangkoks und liegt unmittelbar südlich des Großen Palastes. Er
beeindruckt durch seine insgesamt 71 bunten Chedis. Hauptattraktion des Tempels ist aber eine 46 Meter lange Buddha-Statue, die liegt und damit den Einzug Buddhas ins Nirwana symbolisiert.
Im Ubosot, wo die Mönche ihre Zeremonie abhalten, befinden sich im Sockel des sitzenden Buddhas die sterblichen Überreste von König Rama I.
Mehr durch Zufall entdeckte man die größte Goldstatue Thailands, als ein vermeintlich aus Gips gegossener Buddha transportiert werden sollte. Die Seile rissen, der Gips platzte – und das pure, 5,5 Tonnen schwere Gold kam zum Vorschein. Dem Buddha wurde der wunderschöne Wat Traimit gebaut. Hier sitzt er heute über den Dächern von Bangkok inmitten schönster Dekoration.
Allgemeine Infos
Flüge ab Frankfurt. Beste Reisezeit: November bis März.
Währung: 40 thailändische Baht entsprechen etwa einem Euro.
In der Stadt bewegt man sich am besten mit Tuk-Tuks oder Taxis. Außerdem gibt es Chao Phraya Expressboot, das viele Sehenswürdigkeiten anfährt.