An einem Tag antike Ruinen besuchen, durch eine Oase wandern und im Toten Meer schweben?
Kein Problem im kleinen Israel. Die Entfernungen sind so gering, dass man die
unterschiedlichsten Highlights des Landes an einem Tag sehen kann.
Dieser Beitrag in zwei Teilen behandelt insgesamt sieben Sehenswürdigkeiten, die entspannt innnerhalb von zwei Tagestouren besucht werden
können.
Herodes mag als einer der unbeliebtesten Herrscher und „Kindermörder“
in die Geschichte eingegangen sein (wobei es umstritten ist, ob er wirklich den Tod so vieler Jungen angeordnet hat) - doch seine Bauwerke beeindrucken bis heute. Die Festung Masada ist
UNESCO-Weltkulturerbe und gehört zu den Hauptsehenswürdigkeiten im Heiligen Land. Schon die Fahrt dorthin ist landschaftlich überwältigend: Sie liegt auf einem Tafelberg des Judäischen Gebirges
zwischen dem Toten Meer und der Judäischen Wüste. Man kann entweder über den
„Schlangenpfad“
hoch wandern oder die Seilbahn nehmen, um die Festung zu erreichen.
Masada verfügte über Schwimmbäder, Badehäuser und mehrere Paläste. Sie besteht aus Kalkstein und wurde mit
Wandmalereien im pompejanischen Stil und verschiedenen Mosaiken dekoriert.
Die Festung blickt zurück auf eine bewegte Geschichte. Traurige Berühmtheit erlangte sie nach Herodes‘ Ableben: Im Jüdischen Krieg gegen die Römer beging eine Gruppe Juden kollektiv
Selbstmord, um der weiteren Versklavung zu entgehen.
Anfahrt: Ab Tel Aviv oder Jerusalem über die Straße 90. Masada liegt ca. 160 Kilometer südöstlich von Tel Aviv.
Übersetzt bedeutet En Gedi in etwa „Zickleinquelle“, denn früher brachten
hier Nomaden und Hirten ihre Ziegen zum Tränken hin. Mitten im kargen Wüstengebiet liegt ein Naturschutzgebiet, in dem alle paar Meter ein Wasserfall sprudelt. Viele Besucher kommen für eine
Wanderung zum David-Wasserfall.
En Gedi liegt nahe am Toten Meer, was das Wachstum von subtropischen Pflanzen begünstigt. Die Oase ist voll Vegetation und bietet Lebensraum für verschiedene Tierarten, darunter sogar Leoparden, die man allerdings selten zu Gesicht bekommt. Mit etwas Glück entdeckt man aber Klippschliefer und Steinböcke in den schroffen Felswänden.
En Gedi liegt auf dem Weg nach Masada, circa 20 Kilometer von der Festung entfernt.
Das Tote Meer hat einen Salzgehalt von bis zu 33 Prozent (zum Vergleich: das Mittelmeer hat durchschnittlich 3,8
Prozent). Leider trocknet es immer mehr aus – die Ufer ziehen sich zurück und Süßwasser aus dem Gebirge dringt in den Boden ein und macht ihn porös. Es entstehen Hohlräume, über denen die
Oberfläche einstürzt – sogenannte Schlucklöcher. So sind immer mehr Bereiche um das Tote Meer abgesperrt.
Noch gibt es aber genügend Strände, an denen man das Wasser genießen kann. Das Wasser ist so salzhaltig, dass man nicht untergeht und im Wasser zu schweben
scheint. Außerdem ist das mineralstoffreiche Wasser sehr gut für die Haut.
Nach einem Besuch von Masada
und En Gedi ist ein Besuch des Toten Meers der perfekte Ausklang für diesen Tag, bevor es zurück nach Tel Aviv oder Jerusalem geht.
Lust auf mehr? Im zweiten
Teil der Tagestouren geht es erst wieder zu Relikten aus der Römerzeit und anschließend zu den "Hängenden Gärten" von Haifa.
Danach kommen mittelalterliche Rittersäle - und zum Abschluss wartet ein einzigartiges Naturschauspiel.
Route: Tel Aviv / Jerusalem - Masada - En Gedi - En Gedi Beach