Diese Wanderung ist eine Tour der Superlative: Vom höchsten Berg im Schwarzwald blickt man bis zu der längsten Bergkette Europas, anschließend geht es zum größten Karsee im Schwarzwald. Man bekommt sozusagen die volle Dröhnung Berge und kann im Anschluss kaum erwarten, mehr zu entdecken. Somit ist die Tour der perfekte Einstieg für den Urlaub im Schwarzwald. Auch, weil man am Feldsee die ursprünglichsten Seiten des Schwarzwaldes kennenlernt.
Vom Haus der Natur in Feldberg geht es ein kurzes Stück bergab bis zur Talstation der Feldbergbahn. Hier schweben wir in einer Gondel bis hoch auf den Seebuck. Wer möchte, kann natürlich auch über den Feldbergsteig hochlaufen. Oben rechts stoßen wir auf das Bismarck-Denkmal. Hier bietet sich uns die erste beeindruckende Aussicht auf den Feldsee und den dahinter liegenden Raimartihof.
Nur ein paar Meter weiter wartet schon die nächste traumhafte Aussicht. Vom Feldbergturm hat man einen herrlichen Rundumblick und sieht im Idealfall, wie Schwarzwald, Vogesen und
Alpen sich begrüßen. Bei guten Wetterbedingungen reicht der Blick über Europas längste Gebirgskette bis zum ihrem höchsten Gipfel, dem Mont Blanc.
Das Ticket für die Seilbahnfahrt gilt auch für den Besuch des Turms. Wer lieber hochläuft, kann auch direkt am Turm ein Ticket kaufen.
Vom Turm aus laufen wir Richtung Wetterstation auf den höchsten Punkt des Schwarzwaldes, den eigentlichen Feldberggipfel (1.493m). Wir folgen der blauen Raute und wandern Richtung Baldenweger Hütte. Danach geht es hinab zum Rinkensattel und schließlich rechts weiter Richtung Raimartihof. Der Raimartihof ist ein rund 300 Jahre alter Bauerngasthof mit Schwarzwälder Bauernstube, wo man sehr schön einkehren kann.
Wir laufen vom Raimartihof am Feldseemoor vorbei Richtung See. Von hier blicken wir hoch auf unseren Ausgangspunkt, den Seebuck.
Der Feldsee ist eine Art flüssiges Riesenfossil. Er entstand vor 10 000 Jahren in der letzten Eiszeit, als der abschmelzende Feldberggletscher eine Mulde in das Gestein schürfte – den fast kreisrunden Kar. Das vom Gletscher abgetragene Geröll bildete einen natürlichen Staudamm,
sodass die Mulde sich mit Gletscherwasser füllte.
Die steilen Karwände entstanden durch Frostsprengung: Durch Ritzen und Spalten im Gestein drang Schmelzwasser ein, das aber wieder gefor. Durch die höhere Ausdehnung des Eises brach das Gestein auf und die abgelösten Stücke wurden abgetragen. Einen Teil dieser Wände sieht man noch, auch wenn der Großteil mittlerweile bewaldet ist.
Wegen dieser eiszeitlichen Entstehung ist der See besonders kühl und sauerstoffreich. Er beherbergt viele seltene Pflanze, darunter die urzeitlichen Brachsenkräuter. Auch eine ursprüngliche Fischart, die Elritze, fühlt sich hier wohl. Um die empfindliche Flora und Fauna nicht zu stören, ist Baden im See verboten.
Vom Feldsee aus können wir nun direkt nach Bärental an den Bahnhof laufen. Wer mit dem Auto gekommen ist, folgt dem Karl-Egon-Weg, der in Serpentinen zum Parkplatz an der Talstation führt.
Info
Achtung: Am Feldberg kann das Wetter sehr schnell umschlagen. Man sollte immer Regenkleidung dabeihaben, auch festes Schuhwerk ist ein Muss.
Eckpunkte
Haus der Natur – Bismarckdenkmal – Feldbergturm – Feldberggipfel – Baldenweger Hütte – Rinken – Raimartihof – Feldberger Hof oder Bärental
Anfahrt
Mit dem Auto: B31 Richtung Donaueschingen/Titisee-Neustadt, Ausfahrt B317/B500 Richtung Basel/Feldberg/Waldshut-Tiengen/Schluchsee/Lenzkirch, am Feldbergpass Richtung Seebuck/Feldberger Hof abbiegen, dann um den Kreisverkehr zur Parkhauseinfahrt
Parken: Parkhaus Feldberg, Dr. Pilet-Spur 2
Mit öffentlichen Verkehrsmitteln: Höllentalbahn S1
bis Titisee, von dort den Bus 7300 nach Zell im Wiesental, Ausstieg Feldberger Hof