Zwei wilde Schluchten, zwei rauschende Wasserfälle – und dazwischen beeindruckene Bergblicke und weitläufige Kräuterwiesen: Der Feldberger Wasserfallsteig ist ein Schwarzwälder „Premiumwanderweg“ erster Güte. Wer die besten Seiten des Schwarzwaldes kennen lernen will, sollte sich unbedingt auf diesen Genießerpfad begeben. Besonders im Sommer sind die spritzigen Wasserfälle eine Wohltat.
Unsere Wanderung beginnt an der Bushaltestelle Hebelhof auf der Feldberg-Passhöhe. Wir folgen dem dem Pfad an der linken Straßenseite bergab bis zur Wiesenquelle. Nach etwa 100
Metern überqueren wir eine Wiese unterhalb der alten Skischanze. Es geht in den Wald hinein und wir durchlaufen die erste wildromantische Schlucht, die mit ihren moosüberwachsenen Steinen und den
kleinen Wasserfällen ein wenig mystisch wirkt – hier kommt Mittelerde-Feeling auf.
Danach wandern wir vorbei an saftigen grünen Wiesen, von denen wir einen schönen Blick auf das umliegende Bergland haben.
Über Treppenstufen und Brücken gelangen wir nun an die Straße, überqueren diese und wandern rechts zum Fahler Wasserfall. Er ist ingesamt circa 50 Meter hoch und liegt mitten im Wald. Das klare Wasser, das über die Steine fließt, das umliegende dichte Grün der Natur – all das macht den Fahler Wasserfall zu einem idyllischen Ort für eine kleine Rast. Nachdem wir dieses Naturschauspiel aus Wasser und Vegetation bestaunt haben, gehen wir weiter talwärts Richtung Brandenberg. Auf dem Weg dorthin begegnen uns bunte Blumenwiesen und weitläufige Weiden.
Hinter dem Hotel Waldeck biegen wir auf einen schmalen Weg ab, der uns durch eine wilde Wolfsschlucht nach Todtnau führt. Die Natur hat hier ein sehr schönes Bild geschaffen: Der Bach arbeitet sich durch üppige Vegetation vorbei an verwitterten, moosüberwachsenen Baumstämmen, und die Schlucht wirkt sehr ursprünglich und wildromantisch. Beim Laufen wird man nur vom Rauschen des Baches und den Vogelstimmen begleitet. Fast denkt man, man ist hier fernab von jeder Zivilisation. Der belebte Marktplatz in Todtnau, der nur ein paar Minuten vom Ausgang der Schlucht entfernt ist, bietet dazu einen Kontrast, der überrascht - aber auf positive Art. Denn die Kirche St. Johannes der Täufer, die Ende des 19. Jahrhunderts erbaut wurde, ist kunsthistorisch etwas ganz Besonderes: Sie vereint sowohl Stilelemente aus dem Barock als auch der Renaissance. Das ist sehr selten, wenn nicht gar einzigartig. Nach dieser Kombination aus natur- und menschengemachten Kunstwerken bietet sich eine Einkehr an. Danach geht es an der rechten Seite der Kirche wieder in den Wald bergauf.
Nun kommt ein steiler Abschnitt – aber schon bald haben wir unser Ziel, die Wasserfälle, im Blick. Schließlich stehen wir auf der Brücke vor der größten Kaskade des Todtnauer Wasserfalls. Über die Treppenstufen geht es nun hinauf nach Todtnauberg, wo der Wasserfallsteig am Hotel Sternen endet. Das letzte Stück der Tour ist nochmal steil und auch der anstrengendste Teil der Wanderung. Wir werden dafür aber mit einem schönen Blick über die Wasserfälle und das Bergland belohnt. Oben angekommen können wir den Bus zurück zum Feldbergpass nehmen. Wer ohne Auto unterwegs ist, kann von dort direkt zurückfahren (über Kirchzarten nach Freiburg).
Info
Eckdaten
Hebelhof – Fahler Wasserfall – Hotel Waldeck – Todtnau Marktplatz/Kirche St. Johannes der Täufer – Todtnauer Wasserfälle – Hotel Sternen
Anfahrt
Mit Zug und Bus: Höllentalbahn bis Titisee, von dort mit dem Bus 7300 nach Todtnau/Zell im Wiesental. Ausstieg an der Haltestelle Hebelhof.
Mit dem Auto: B31 in Richtung Kirchzarten, hier auf L126 Richtung Oberried, über Muggenbrunn nach Todtnau, hier nach links auf B317 in Richtung Feldberg. Parken am Parkplatz Grafenmatt oder am
Haus der Natur.